Erklärungen
Ladeleistung (kW)
Sowohl die Motorleistung des Fahrzeugs als auch die Ladeleistung der Ladestation wird in der gewohnten Einheit Kilowatt (kW) angegeben. Ein Kilowatt ist tausend Watt. Die Leistung in Watt errechnet sich als Produkt aus der Stromspannung (in Volt) und der Stromstärke (in Ampere): W = V x A.
Die Ladeleistung bestimmt die Ladedauer des Elektroautos
Kapazität (kWh)
Diese Größe gibt den maximalen Energieinhalt der Batterie an, also wie viele Stunden (h) man welche Leistung (kW) aus der Batterie abrufen kann. Die Einheit Kilowattstunden (kWh) kennt man auch aus dem Haushalt für Energieverbrauchsangaben.
Die Reichweite des Elektroautos wird hauptsächlich durch die Batteriekapazität vorgegeben - je größer diese ist, desto weiter fährt das E-Auto. Zusätzliche Verbraucher (Klimaanlage etc.), Außentemperatur und Fahrweise beeinflussen den Verbrauch ebenfalls. Der Verbrauch elektrischer Pkw liegt im Schnitt bei circa 12-20 kWh pro 100 km.
Phasen
Eine Besonderheit des Wechselstroms ist, dass er eigentlich aus drei separaten Wechselströmen (Phasen) besteht.
Haushaltsgeräte nutzen in der Regel nur eine Phase, Elektroautos können auch zwei- oder dreiphasig geladen werden (je nach Ausstattung des Fahrzeuges). So gelangt - bei gleichbleibender Stromstärke - die doppelte oder dreifache Leistung ins Fahrzeug, die Ladezeiten verkürzen sich entsprechend
Ladearten & Steckertypen – Wie kann ich laden und welcher Stecker ist der richtige?
Elektroautos können prinzipiell mit Ein- bis Dreiphasen-Wechselstrom oder mit Gleichstrom geladen werden.
Wechselstrom (AC)
Beim AC-Laden wandelt ein im Fahrzeug eingebauter Gleichrichter den Strom aus dem öffentlichen Wechselstromnetz in den von der Batterie benötigten Gleichstrom.
Die Ladeleistung beim AC-Laden beträgt in der Regel maximal 22 kW. Europäischer Standard für die AC-Ladung ist der Stecker Typ2. Die meisten europäischen Automodelle wie auch sämtliche öffentlichen Ladestationen sind heute mit einer Typ-2-Steckdose ausgestattet.
Gleichstrom (DC)
Beim DC-Laden erfolgt die Laderegelung automatisch in der Ladestation. DC-Laden ermöglicht hohe Ladeleistungen ab 22 kW aufwärts. In absehbarer Zeit werden sogar über 350 kW möglich sein, wodurch sich die Ladezeiten drastisch verkürzen. Allerdings wird das DC-Laden in diesen Größenordnungen noch nicht von allen Fahrzeugmodellen unterstützt. Europäischer Standard beim DC-Laden ist der CCS-Stecker (Combined Charging System oder Combo). Dieser ist wie Typ 2 aufgebaut, jedoch mit zusätzlichen Kontakten für die DC-Schnellladung. Der Steckertyp ist in allen öffentlichen Ladestationen ab einer DC-Ladeleistung von 22 kW verbindlich vorgeschrieben. Bei CCS ist das Kabel zwingend fest mit der Ladestation verbunden und muss ins Auto eingesteckt werden.
Weitere Steckerstandards
Der japanische DC-Schnellladestandard CHAdeMO, der vor allem bei asiatischen Fahrzeugmodellen gebräuchlich ist, wird an den meisten öffentlichen Ladestationen angeboten. Außerdem gibt es beim AC-Laden noch den Stecker Typ 1 (asiatische Hersteller) sowie den Tesla-Stecker, einen modifizierten Typ-2-Stecker, den Tesla an seinen Supercharger-Schnellladestationen verwendet. Für das Laden im privaten Bereich und in Werkstätten ist außerdem die Industrie-Standardsteckdose CEE (auch als „Campingstecker" bekannt) in Kombination mit einem mobilen Ladekabel verbreitet.
Hinweis:
Das Laden an einer Haushaltsteckdose (Schuko-Steckdose) stellt für kurzzeitiges und gelegentliches Laden eine Alternative dar, sollte aber keine dauerhafte Lösung sein („Notladen“).
Das mehrstündige Laden von Elektroautos mit maximaler Stromstärke führt zu einer starken Erwärmung der Stromleitungen und Schutzkontaktdosen. Es besteht daher erhöhte Brandgefahr. Soll im privaten Umfeld regelmäßig geladen werden, muss eine Elektrofachkraft (nach DIN VDE 0100-722) den Anschluss entsprechend erweitern bzw. absichern.
Eine Wallbox, ein Ladeanschluss mit Wandmontage, ist hierfür die richtige Lösung.